Ausstellung - Maskenfiguren - Vielfalt und Identität
Ausstellung aus dem Kunstprojekt "Gemeinsam Vielfalt leben" im Blauen Haus in Breisach.
Veranstaltungsdetails
Seit 15. Juli sind in den Räumen des Blauen Hauses viele neue „Besucher:innen“ zu Gast: Maskenfiguren, die aus dem Kunstprojekt „Gemeinsam Vielfalt leben“ hervor gegangen sind. Initiiert und mitgestaltet wurde dieses von den Respekt Coaches des Caritasverbands Breisgau Hochschwarzwald, bei dem die Ziele Vielfalt präsentieren, unterschiedliche Perspektiven aufzeigen, die eigene Haltung flektieren und den Zusammenhalt stärken im Mittelpunkt standen. Dazu kooperieren sie mit dem Martin-Schongauer-Gymnasium und der Gewerbeschule Breisach. Deren Schülerinnen und Schüler haben unter Einbeziehung verschiedener Materialien eigene, individuelle Figuren, gestaltet. Masken auf Augenhöhe, mit denen sie sich, unterschiedliche Meinungen und Positionen darstellen. Beteiligt waren daran zwei 5. Klassen des Martin-Schongauer-Gymnasiums mit ihren Lehrerinnen Anna Stiefvater und Mónica Quirós-Wehr, und die Vabo- und VABR-Klasse der Gewerbeschule mit Lena Forget und Vivien Doerk.
Entstanden sind mehr als 50 Maskenfiguren, die am Montag, den 15. Juli, mit dem Team des Blauen Hauses in der ehemaligen Judengasse lebendig wurden. Sie haben sich mit 30 Schülerinnen und Schülern der Gewerbeschule auf dem Michael-Eisemann-Platz versammelt. Von dort ging es mit den Jugendlichen durch die ehemalige Judengasse, zum Synagogenplatz und zu den ehemaligen Wohnorten der Familien von Berthold Levy und Hans David Blum Berthold. Die beiden Familien standen stellvertretend für die jüdischen Breisacher:innen, die in der Nazizeit ihre Heimat oder ihr Leben verloren haben. Mit den Hörspielbeitragen aus der Stadtführungsapp „Jüdisches Leben in Breisach“ hat Valeska Wilczek vor Ort deren Geschichten vorgestellt.
„Heimatverlust“ haben auch die teilnehmenden Schüler:innen erfahren. Sie kommen aus Syrien, Polen, dem Kosovo und Albanien und sind zum Teil erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Während des Stadtspaziergangs hat eine Schülerin aus Afghanistan einen eigenen Text zum Thema „Heimat“ vorgelesen.
Zum Abschluss haben die jungen Menschen allen Masken einen Ausstellungsort in den Museumsräumen im ersten Stock des Blauen Hauses gesucht. Dort sind die Figuren und weitere für den Aktionstag entstandene Texte ab sofort bis 14. September zu sehen.
Besucherinnen und Besucher sind ebenfalls dazu eingeladen, ihre Gedanken zum Thema „Heimat“, „Heimatverlust“ und „Identität“ zu schreiben. Die bis zum 30. August gesammelten Texte werden am Europäischen Tag der Jüdischen Kultur, am Sonntag, den 1. September 2024, in einer Lesung in den Museumsräumen vorgetragen.